Ford in der Formel 1
Ford in der Formel 1
Die Rekordgeschichte des Ford Cosworth DFV-Motors, (DFV = Double Four Valve), der
der jahrzehntelang das Geschehen in der Formel 1 bestimmte, endete am 4. Juli 2004 als Michael Schumacher in Magny-Cours (Frankreich) auf einem Ferrari den Ford Rekord von 168 Siegen übertrumpfte.
Seinen ersten Renneinsatz hatte der 400 PS starke Motor am 4. Juni 1967. Jim Clark gewann auf Lotus sein erstes Rennen.
Begonnen hatte die beeindruckende Ford Titel-Serie am 1. Januar 1968 auf dem Parcours in Kyalami (Südafrika) als Jim Clark auf einem Lotus-Ford den ersten Platz belegte. In den zwölf Rennen des Jahres 1968 konnte der Ford Cosworth Motor elf Siege für sich verbuchen, einmal war Jacky Ickx auf einem Ferrari erfolgreich. Die Überlegenheit des Ford Motors hielt ohne Unterbrechung bis 1974 an. Ein Jahr später ging der Titel an Niki Lauda auf Ferrari.
Zwischen 1976 und 1982 bescherte das Cosworth Aggregat fünf weiteren Fahrern den WM-Titel. Als dann die Konkurrenz von Renault und Ferrari plötzlich mit Turbomotoren aufwartete, hatte Ford mit dem Cosworth DFV Motor nichts mehr entgegenzusetzen. Ganze zwölf Jahre dauerte es, bis Ford wieder einen WM-Titel einheimsen konnte. Michael Schumacher holte sich die Lorbeeren gleich zweimal: 1994 und 1995 auf einem Benetton-Ford.
Er befand sich damit in guter Gesellschaft, denn seine neun Vorgänger aus sechs Rennställen sind ebenso wie er selbst in die Geschichte der Formel 1 eingegangen.
Die Ford Weltmeister:
1968 Graham Hill, Lotus-Ford
1969 Jackie Stewart, Matra-Ford
1970 Jochen Rindt, Lotus-Ford
1971 Jackie Stewart, Tyrrell-Ford
1972 Emerson Fittipaldi, Lotus-Ford
1973 Jackie Stewart, Tyrrell-Ford
1974 Emerson Fittipaldi, McLaren-Ford
1976 James Hunt, McLaren-Ford
1978 Mario Andretti, Lotus-Ford
1980 Alan Jones, Williams-Ford
1981 Nelson Piquet, Brabham-Ford
1982 Keke Rosberg, Williams-Ford
1994 Michael Schumacher, Benetton-Ford
1995 Michael Schumacher, Benetton-Ford
Sie alle – und auch die, die einzelne Rennen, aber niemals einen WM-Titel gewonnen hatten – haben ihren Ruhm letztendlich den beiden Genies “Cos” und “Worth” zu verdanken: Mike Costin und Keith Duckworth. Die beiden britischen Konstrukteure hatten im Jahr 1958 in London die Firma Cosworth Engineering gegründet. Duckworth war der Designer, Costin zeichnete für die Entwicklung verantwortlich.
Als sich Ford 2004 aus der Formel 1 zurückzog, spielte der Cosworth Motor schon lange keine Rolle mehr. Seit dem letzten Titel waren zehn Jahre vergangen. Den letzten Sieg fuhr Giancarlo Fisichella im April 2003 beim chaotischen Regenrennen in Brasilien ein, das aufgrund der katastrophalen Wetterverhältnisse und etlicher Unfälle abgebrochen werden musste. Seinem Teamchef Eddie Jordan machte er damit eine ganz besondere Freude, denn für den Rennstall des legendären Iren was es das 200. Rennen.
Bernd Tuchen